136 Jahre
Filzwarenfabrik – Georg Dimmel

Filzwarenfabrik – Georg Dimmel
Inh. Karin Dimmel
Bachstraße 4 · 08309 Eibenstock

Unser Urgroßvater, Carl, Gustav Dimmel gründete am 06.07.l886 im Osterzgebirge einen kleinen Handwerksbetrieb als Hutmacher.

Nach dem 1. Weltkrieg übernahm unser Großvater, Georg Dimmel, im Jahr 1919 den Betrieb. Die Mechanisierung in der Industrie ermöglichte ihm die Produktion von technischen Filzen als Zulieferer für die Hut- und Schuhindustrie. Mit der Herstellung von warmen Wollfilzschuhen erweiterte er die Produktpalette. Die aus reinen Naturrohstoffen gefertigten „WALKER“ bestimmten von nun an bis heute das Bild der Firma. Wegen Platzmangels kaufte er ein passendes Wirtschaftsgebäude und verlegte seinen kleinen Betrieb 1931 nach Eibenstock.

Er führte den Betrieb bis 1963, übergab die Firma seinen Sohn Wolfgang Dimmel, der weiterhin andere Filzwaren und Hausschuhe produzierte.

Mit dem kleinen Betrieb überstand die Familie Inflation, 2 Weltkriege und sogar die sozialistische Planwirtschaft, bis nach der politischen Wende 2009 seine Schwiegertochter Karin Dimmel in vierter Generation die Firma übernahm. Heute blicken wir auf 135 Jahre Firmengeschichte zurück, in der es gelungen ist zusammen mit unseren Mitarbeitern einen kleinen Platz in der Marktwirtschaft zu finden.

Die Schifffahrt auf der Elbe zu Urgroßväters Zeiten bestand zum großen Teil aus Frachtverkehr.

Dieser ging mittels den Elbzillen ( Frachtkähne ) von statten. In der kalten Jahreszeit trugen die Schiffer warme, rustikale Filzschuhe da es ja noch keine gefütterten Gummistiefel gab.

Diese Filzschuhe wurden aus starkem Wollfilz hergestellt.  Die Laufsohle, ebenfalls aus Filz, verhinderte das Ausrutschen auf dem vereisten Schiffsdeck. Die Oberfläche des Filzschuhes wurde mittels Pech wasserabweisend versiegelt. Die Schiffer hatten somit einen Arbeitsschuh auf den Elbzillen der ihnen Sicherheit und warme Füße gab. Überall um Bad Schandau auf der Elbe nutzten die Schiffer diese Filzschuhe.

Der Volksmund prägte in dieser Zeit den Begriff „Schandauer“ und gab damit seinem Filzschuh einen Namen. Dieser spezielle rustikale Filzschuh, der im Original stets aus reinem Wollfilz hergestellt wird und damit ein Naturprodukt ist, wurde  regional vielseitig genutzt und auch unter dem Namen „Walker“ bekannt. Der Namen wurde abgeleitet  vom Arbeitsgang walken der bei der Walkwollfilzherstellung  geprägt wurde.

An der Elbe nennt man ihn „Schandauer“ und anderen Ortes „Walker“